Diversität ist zunächst ein Begriff, der in meinen Augen alles und vieles bedeuten kann. Er bedeutet, dass es viel Verschiedenes gibt, es existieren zahlreiche Facetten und Perspektiven – genauso viele wie es unterschiedliche Menschen gibt. Wenn jedoch von Diversität oder „Diversity Management“ die Rede ist, geht es natürlich darum, sich auch in einem Unternehmen darüber bewusst zu sein, dass die Belegschaft divers ist – und dass niemand diskriminiert werden darf. Dies regelt bereits seit einigen Jahren das „Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG)“.
Wikipedia sagt über Diversität: „Diversität ist ein Konzept der Soziologie und Sozialpsychologie, das im deutschsprachigen Raum analog zum im englischen Sprachraum verwendeten Begriff diversity für die Unterscheidung und Anerkennung von Gruppen- und individuellen Merkmalen benutzt wird. Häufig wird der Begriff Vielfalt anstelle von Diversität benutzt. Diversität von Personen – sofern auch rechtlich relevant – wird klassischerweise auf folgenden Ebenen betrachtet: Kultur (Ethnie), Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Behinderung, Religion (Weltanschauung).[1] Weniger ins Auge fallen eine große Zahl weiterer sozialisationsbedingter und kultureller Unterschiede wie Arbeitsstil, Wahrnehmungsmuster, Dialekt usw., die die kulturelle Vielfalt weiter erhöhen und kontextabhängig ebenfalls der Aufmerksamkeit und ggf. der sozialen Anerkennung bedürfen.[2] In diesem soziologischen Framing spielt die individuelle Diversität genetisch vererbter Faktoren eine untergeordnete Rolle zugunsten des Konzepts der kollektiven Identitäten (engl. nature versus nurture) (…).“
Unterschiedliche Ansichten können bei verschiedenen Persönlichkeiten zu dysfunktionalen Konflikten führen. Diese stören und behindern die Arbeitsabläufe. Sie belasten dabei die Arbeitszeit Ihrer Mitarbeiter mit bis zu 50 % und auch das Personalbudget wird durch störende Konflikte mit 20% belastet, siehe Artikel hier.
DIE SCHUBLADEN MIT DEN VORURTEILEN
Aufgrund der hohen Komplexität des Zusammenlebens und des Zusammenarbeitens von Menschen vereinfacht unser Gehirn gerne diese Komplexität, filtert wichtige und unwichtige Informationen heraus. Auf diese Weise entstehen die „Schubladen“ – leider manchmal mit möglichen Vorurteilen.
Liegen hingegen unvollständige Informationen vor, werden diese durch unseren Kopf mit Interpretationen und bisherigen Erfahrungen aufgefüllt. Hierbei werden gerne die bereits bestehenden „Schubladen“ genutzt.
Aber genau dadurch können Konflikte entstehen: wir hören, sehen, verstehen und kommunizieren einfach alle divers. Wir sind unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Wahrnehmungen, Erfahrungen und Persönlichkeiten. Wenn wir uns jedoch darüber bewusst sind, dass wir genau das sind, sollte es uns leichter fallen, unsere Schubladen zu öffnen, Vorurteile abzubauen und niemanden in keiner Weise zu benachteiligen.
Es fängt bei jedem einzelnen von uns an. Es geht weiter über unsere Familie, Freunde, Bekannte und Arbeitskollegen bis hin zu unseren Organisationen. Als Unternehmen empfehle ich Ihnen, gegebenenfalls geeignete Maßnahmen in Ihrer Unternehmenskommunikation und in Ihren Unternehmenswerten zu verankern und vor allem eines: diese Werte auch zu leben.
KOMBINATION: DIVERSITÄTS- UND KONFLIKTMANAGEMENT
Auf diese Weise können Sie ein nachhaltiges Konfliktmanagement innerhalb Ihres Diversitätsmanagements integrieren. Sie werden sehen: Sie können dadurch auch einen Wettbewerbsvorteil erreichen. Denn zufriedene Mitarbeiter werden sehr gerne und höchst motiviert für und mit Ihnen arbeiten, wenn sie sich wohl, gefördert, geschätzt und nicht diskriminiert fühlen. Versprochen.
Text, Grafik & Redaktion: Nadine Greck